Das Motto von FiBB e.V. lautet:
Vielfalt ist unsere Stärke!
Wir nutzen diese Stärke am besten, wenn wir vorurteilsbewusst arbeiten. Für das Team von FiBB e.V. heißt das: Wir schauen auf alle Facetten gesellschaftlicher Vielfalt und beziehen die Vielfalt in alle unsere Aktivitäten, Projekte und Angebote ein.
Die Arbeit mit dem Ansatz vorurteilsbewusster Bildung (Anti-Bias-Ansatz) hat Auswirkungen auf
Der Anti-Bias-Ansatz für die pädagogische Arbeit wurde entwickelt von der Lehrerin Louise Derman-Sparks. Inzwischen haben Menschen und Organisationen in verschiedenen Orten und Staaten den Ansatz weiterentwickelt und für unterschiedliche Zielgruppen und Arbeitsfelder angepasst.
Wir sehen in der Umsetzung unserer vorurteilsbewussten Bildungsarbeit, dass der Anti-Bias-Ansatz ein wichtiges und geeignetes Werkzeug ist für Antidiskriminierungsarbeit, Empowerment und politische Bildungsarbeit mit vielfältigen Zielgruppen.
Was bedeutet vorurteilsbewusste Bildungsarbeit in der Praxis von FiBB e.V.?
Was bedeutet Anti-Bias und was ist der Anti-Bias-Ansatz?
Das englische Wort „bias“ bedeutet übersetzt „Voreingenommenheit“ oder auch „Einseitigkeit“. Die pädagogische und bildungspolitische Bildungsarbeit mit dem Anti-Bias-Ansatz setzt bei unseren Voreingenommenheiten und Haltungen an. Sie hat das Ziel, eine Schieflage, die aufgrund von Vorurteilen und einseitigen Bevorteilungen entsteht, sichtbar zu machen, ins Gleichgewicht zu bringen und Diskriminierungen auf der zwischenmenschlichen, institutionellen und gesellschaftlich-kulturellen Ebene abzubauen. Dazu schauen wir uns verschiedene Formen von Diskriminierung als Ausdruck gesellschaftlich ungleicher Positionierungen und Machtverhältnisse und ihre vielschichtigen gegenseitigen Verstrickungen an. Gesellschaftliche Schieflagen entstehen aufgrund der voreingenommenen Bewertung der Aspekte von Vielfalt. Dies begründet gesellschaftliche Hierarchien, in denen Menschen leben und sich zurechtfinden müssen. Unsere jeweilige Position in Bezug auf Aspekte von Vielfalt bringt uns Benachteiligungen bzw. Privilegien – je nach unserem Status in der Hierarchie.
Alle Aspekte gesellschaftlicher Vielfalt in den Blick nehmen:
Bildungsarbeit mit dem Anti-Bias-Ansatz ist ein kontinuierlicher Lern- und Reflexionsprozess, der an den eigenen Erfahrungen als Opfer und Täter*in ansetzt. Die begleitete Reflexion eigener Erfahrungen ist die Basis für eine Sensibilisierung in Bezug auf die verschiedenen Formen von Diskriminierung, die in unserer Gesellschaft wirken. Es geht darum, ein erfahrungsorientiertes Verständnis von Benachteiligungen und Privilegien zu entwickeln und damit verbundene gesellschaftliche Schieflagen zu erkennen. Darauf aufbauend können wir alternative Betrachtungsweisen entwickeln und nicht-diskriminierende – das heißt vorurteilsbewusste – Verhaltensweisen für die eigene Arbeits- und Lebenssituation entwerfen. Wir können die Hierarchien in Frage stellen und die gesellschaftliche Vielfalt als Stärke und Potenzial für unser demokratisches und faires Zusammenleben erkennen.
Anti-Bias ist ein proaktives, diversitätsbewusstes und diskriminierungskritisches Praxiskonzept. Es geht darum, vorurteilsbewusst mit gesellschaftlicher Vielfalt auf der Grundlage von Gemeinsamkeiten umzugehen und aktiv im jeweils eigenen Handlungsfeld an gesellschaftlicher Veränderung zu arbeiten. Im Anti-Bias-Ansatz spiegelt sich die Vision einer vorurteilsbewussten, diskriminierungskritischen und machtsensiblen Gesellschaft wider.
Ansprechpartnerinnen: Mechthild Kleine-Salgar und Marlies Wehner