FiBB e.V.

Natur- und Umweltbildung

Seit einigen Jahren gehört das Themenfeld Natur – Umwelt – Klimaschutz zu den Arbeitsschwerpunkten von FiBB e.V.. Wir führen Projekte und Angebote mit unterschiedlichen Zielgruppen durch. 

Der Zugang zur Natur und vor allem der Schutz der Natur ist ein verbindendes Thema, das Menschen unterschiedlicher Herkunft und Sprache zusammenbringt. Positive gemeinsame Naturerlebnisse motivieren die Teilnehmenden dazu, selbst und mit anderen aktiv zu werden. So entsteht Sensibilität für die gemeinsame Verantwortung, Natur- und Umwelt zu schützen. Unsere Angebote regen zudem dazu an, den Familienalltag und die eigene Lebensführung nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten.

Viele Angebote setzen wir in Zusammenarbeit mit der Naturerlebnispädagogin Christel Mennes-Fröhlingsdorf um, der es sehr gut gelingt, mit vielfältigen Gruppen zu arbeiten. So erleben die Teilnehmenden die Natur als Erholungsort und als Grundlage für eine gesunde Lebensgestaltung.

Wir bieten Räume für Austausch und Information und setzen unsere Angebote mit unterschiedlichen Formaten um:

  • Projekte für bestimmte Alters- bzw. Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, Familien …)
  • Exkursionen und Ausflüge
  • Praxisnahe Workshops für gemeinsame Aktivitäten
  • Offene Begegnungs- und Austauschtreffen
  • Schulungen von Multiplikator:innen

Die Angebote im Bereich der Natur- und Umweltbildung von FiBB e.V. sind immer mehrsprachig, d.h. offen für alle Familiensprachen. Wir bringen Menschen zusammen und geben Anstöße für Begegnung und gemeinsame Erfahrungen. Dabei arbeiten wir meistens mit Kultur- und Sprachmittler:innen zusammen und bauen Hürden ab.

AKTUELLE PROJEKTE

Abgeschlossene Projekte

Nix wie raus ins Grüne

Naturerfahrung für Kinder im Grundschulalter aus (neu)zugewanderten Familien in Bonn

Aktivitäten, Erlebnisse und Erfahrungen in der Natur haben zahlreiche entwicklungsfördernde und persönlichkeitsstärkende Effekte und bilden eine wichtige Ergänzung des Erziehungsalltags. Die Wohn- und Lebensverhältnisse vieler zugewanderter Familien lassen in der Regel wenig Spielraum für gemeinsame Aktivitäten in der Natur und die Entdeckung von entwicklungsfördernden Spiel- und Lernmöglichkeiten im Freien.

FiBB organisiert deshalb im Rahmen dieses Projektes Ausflüge für Kinder in Naturgebiete am Bonner Stadtrand. Unter fachlicher Anleitung einer Naturpädagogin und begleitet von mehrsprachigen erfahrenen Betreuer*innen können jeweils zehn Kinder an verschiedenen Wochenenden einen Tag im Grünen verbringen.

Die Ausflüge  ermöglichen den Kindern eine kleine Auszeit von den alltäglichen Integrationsanfor­derungen und das Lernen mit allen Sinnen. Sie fördern Motorik und Kreativität, stärken die Abwehrkräfte und das Selbstvertrauen, vermitteln Entdecker- und Experimentierfreude und gemeinsame positive Erfahrungen im Kreis von Gleichaltrigen. Auf den Ausflügen haben die Kinder Gelegenheit, ihre Kräfte zu erproben, zu spielen, zun entdecken und sich zu bewegen aber auch Ruhe und Entspannung zu erleben.

Unter naturpädagogischer Anleitung bekommen sie zudem Anregungen und Informationen über Pflanzen, Tiere und natürliche Zusammenhänge. Kinder erleben sich dabei selbst als Teil der Natur. Dies stärkt die Verantwortung und Rücksichtnahme gegenüber Lebewesen und trägt dazu bei, die Natur als schützenswert zu erkennen.

Projektzeitraum: April-Juli 2021
Ansprechpartnerin: Mechthild Kleine-Salgar
Naturpädagogische Gestaltung: Christel Mennes-Fröhlingsdorf
Finanzierung mit Mitteln des PJW NRW.

 

Projekt „Natur tut gut! Naturerkundung und Umweltbildung interkulturell“

Ein Angebot für geflüchtete Familien mit Kindern im Grundschulalter

An drei Wochenenden im Herbst 2020 hatten Kinder und Eltern ausgiebig Gelegenheit, gemeinsam Orte der Natur und natürliche Phänomene im eigenen Lebensumfeld zu erkunden, die vorhandene Flora und Fauna zu entdecken, sich selbst als Teil der Natur zu begreifen und ökologische Zusammenhänge zu verstehen.

Jeweils freitags trafen sich die Teilnehmenden zu einem  Workshop, auf dem die gemeinsame Exkursion am Samstag vorbereitet wurde. Dabei standen die folgenden drei Themen im Mittelpunkt:

  • Natur vor der Tür
  • Wetter und Wasser
  • Mit allen Sinnen in den Wald

Naturpädagogische Aktivitäten haben zahlreiche positive und entwicklungsfördernde Effekte und bilden eine wichtige Ergänzung des Erziehungsalltags. Der Alltag viele geflüchteter Familien lässt wenig Spielraum für gemeinsame Aktivitäten in der Natur und die Entdeckung von entwicklungsfördernden Spiel- und Lernmöglichkeiten im Freien. Die geplanten Maßnahmen ermöglichen eine kleine Auszeit von den alltäglichen Integrationsanfor­derungen und das Lernen mit allen Sinnen, sie fördern Motorik und Kreativität, stärken die Abwehrkräfte und das Selbstvertrauen, vermitteln Entdecker- und Experimentierfreude. Kinder und Eltern erleben sich selbst als Teil der Natur. Dies stärkt die Verantwortung und Rücksichtnahme gegenüber Lebewesen und trägt dazu bei, die Natur als schützenswert zu erkennen.

Das Projekt sollte Aktivitäten zur bildungsfördernden Freizeitgestaltung vermitteln und Naturerlebnisse ermöglichen, zu denen Kinder (aber auch Erwachsene) der o.g. Zielgruppe kaum Zugang haben, insbesondere Kinder, die in beengten Wohnverhältnissen leben und in Familienverhältnissen, die durch Sorgen, Anspannungen, existenzielle Unsicherheiten und Flucht- und Diskriminierungserfahrungen geprägt sind.

Die Maßnahmen knüpfen an den im Integrationskonzept der Stadt Bonn formulierten Zielen zur mehrspra­chigen Elternbildung und zum Zugang zu Natur- und Lebensumfeld ohne sprachliche Hürden an. Sie verbinden mehrsprachige Familienbildungsarbeit mit dem pädagogisch begleiteten Zugang zu „Umweltbildung und Naturschutz“ (Integrationskonzept der Stadt Bonn, S. 24). Durch die lebendigen Erfahrungen mit und in der Natur werden Kinder und Eltern angeregt, ihre eigenen Beiträge zum Natur- und Umweltschutz zu reflektieren.

Projektzeitraum: 1.9.-31.12.2020

Ansprechpartnerinnen: Mechthild Kleine-Salgar/ Marlies Wehner

Naturpädagogische Gestaltung: Christel Mennes-Fröhlingsdorf

Das Angebot wurde finanziert mit Mitteln der Stabsstelle Integration der Stadt Bonn.

 

Tabiat

Ein türkisch-deutsches Projekt zum Thema umweltbewusstes Handeln

Wie können wir Strom sparen? Wie sauber ist unser Leitungswasser? Was tun mit all den Plastiktüten?

Diese und ähnliche Fragen von Mitgliedern der türkischen Community in der Bonner Nordstadt mündeten in dem Wunsch, gemeinsam ein Umweltprojekt zu organisieren. Tabiat heißt auf Türkisch Natur.

Ziel des Projektes war zum einen die Sensibilisierung, Motivation und Aktivierung der Bewohner*innen eines Stadtteils mit großem Anteil türkischsprachiger Bevölkerung für eine handlungsorientierte umweltschützende Alltagsgestaltung zum anderen aber auch die interkulturelle Öffnung der Umweltorganisationen. In der türkischen Community waren sie nicht bekannt. Ihre Informations- und Bildungsangebote erreichten die migrantische Bevölkerung bislang kaum.

Zehn Mitglieder der türkischen Gemeinde – mit guten Deutsch- und Türkischkenntnissen – wurden von Mitarbeiter:innen der Umweltverbände zu Expert:innen geschult, die in alltagsrelevanten Fragen Beratung leisten konnten. Von Familien, Läden und Vereinen wurden sie anschließend eingeladen, um praxisnah über ökologische Themen zu informieren, Fragen zu beantworten und Tipps zu geben.

Aktive und in der Bonner Nordstadt gut vernetzte Mitglieder der türkischen Gemeinde wurden durch besondere Angebote (Exkursionen, Diskussions- und Informationsveranstaltungen, projektbezogene Freizeitaktivitäten) für Umweltfragen sensibilisiert, um als Multiplikator*innen in der Bonner Nordstadt auf das Projekt und seine Angebote und Ziele aufmerksam zu machen und dazu beizutragen, dass das Thema auf vielfältige Weise im Stadtteil präsent war und die Bewohner*innen flächendeckend einbezogen wurden.

Zugleich wurden die Bonner Umweltorganisationen als Kooperationspartner gewonnen. Sie lieferten das thematische Knowhow und ihre Erfahrungen im Bereich der Umweltbildung. Im Gegenzug bekamen sie Gelegenheit, sich stärker für Menschen unterschiedlicher Herkunft zu öffnen und ihre Informations- und Schulungsangebote im Hinblick auf den Einsatz mit sprachlich und kulturell vielfältigen Zielgruppen zu überprüfen. Durch die Kontakte zur türkischen Gemeinde und die interkulturelle Sensibilisierung ihrer eigenen Mitarbeiter*innen konnten sie langfristig eine neue bedeutende Zielgruppe als Interessenten oder Aktive für ihre Themen und Ziele gewinnen. 

Durch vielfältige Aktionen  (Einzel- und Gruppenberatungen, Fußballturnier, Picknicks, Workshops, Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen, Ortsbesichtigungen, Infoständen auf Stadtteilveranstaltungen, Freitagspredigt in der Moschee, Informationstafeln in Läden und Lokalen, einem türkischsprachigen Newsletter, u. V. m.) stand das Projekt mit seinen unterschiedlichen Themenaspekten im Blickfeld des Stadtteils. 

Link zur Dokumentation:  Der vorurteilsbewusste Ansatz in der Umweltbildung

Projektzeitraum: 01. Juni 2012 bis 31. Mai 2014

Ansprechpartner: Mona Kheir El Din und Faik Salgar

Finanzierung: Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW

Kooperationspartner:

– Boluspor e.V. Bonn

– DITIB-Moschee e.V. Bonn

Ökozentrum e.V. und Partnerorganisationen